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1. Alte Geschichte - S. 18

1879 - Dillenburg : Seel
2. Die Erfindung des Glases soll von phönizischen Schisfern gemacht worden sein. Diese landeten einst an einer öden, sandigen Stelle. Da es daselbst an Steinen zur Herstellung eines Herdes — sie wollten ihre Mahlzeit bereiten, — fehlte, so holten sie aus dem Schisse Salpetersteine, die sie als Laduug führten. Die Salpetersteine zerschmolzen vom Feuer, vermischten sich mit der Asche und dem Sande, und nach der Abkühlung sah man einen harten, klar durchsichtigen Körper vor sich — das Glas. Anfangs wurde es blos zur Bereitung von Putzsachen angewendet; erst später lernte man Spiegel, Gefäße und Fenster aus Glas bereiten, aber die Preise waren so hoch, daß selbst die Reichsten kein ganzes Haus mit Glasfenstern versehen konnten. Weitere den Phöniziern zugeschriebene Erfindungen sind die des Rechnens, der Buchstabenschrift und des gemünzten Geldes. Wohl lag es nahe, daß die Phönizier durch ihren ausgedehnten Handel darauf geführt wurden, doch ist es nicht gewiß, ob diese Erfindungen wirklich von den Phöniziern gemacht worden sind. d. Die wichtigsten Städte des Landes. Der ganze Küstenstrich war mit Städten und Dörfern übersäet. Die wichtigsten Städte waren Sidon, Tyr ns und Aradus; diese standen in einem Städtebund und führten abwechselnd die Vorortschaft. Tyrns war so mächtig, daß es längere Zeit einen eignen König (Hyram von Tyrns in Freundschaft mit David und Salomo) hatte. Die älteste der Städte war jedenfalls Sidon, lange Zeit die Königin der phönizischen Städte. Die Stadt hatte einen großen, vortrefflichen Hafen, bedeutende Fabriken für Webereien und eine große Glashütte. Von hier aus wurde Tyrus gegründet, welches seine Mutterstadt sehr bald überflügelte. Die Stadt bestand ans zwei Theilen, von denen der eine auf dem Festlande, der andere auf einer Insel lag. Die Jnselstadt lag auf Felsen und war von hohen und sehr starken Mauern umgeben. So trotzte sie jedem feindlichen Angriffe. Fünf Jahre widerstand sie den Bemühungen Salmanassars, der alle Zufuhr abgeschnitten hatte und sie von allen Seiten bewachen ließ. Auch Nebucaduezar konnte ihren Muth nicht erschüttern, und wenn sie auch endlich erlag, so fand er doch keinen Lohn seiner langjährigen, unendlichen Mühe. Als die Perser Vorderasien eroberten, verlor auch Tyrus seine Selbstständigkeit. Die Bewohner siedelten meist nach Karthago über. Bald aber hob sich die Stadt wieder, Handel und Gewerbfleiß blühten und brachten wieder Reichthum und Macht in die Stadt. Da zog Alexander der Große heran. Er ließ vom Festlande aus nach der Insel

2. Alte Geschichte - S. 63

1879 - Dillenburg : Seel
— 63 — er dem Arzte das Schreiben reichte. Der Erfolg rechtfertigte fein Vertrauen; nach drei Tagen stand Alexander wieder unter feinen jubelnden Soldaten. Darms beabsichtigte, in der weiten syrischen Ebene seinen Gegner Zu erwarten; allein durch seine Feldherrn ließ er sich bestimmen, dem Alexander nach Cilicien entgegen zu rücken. Es kam zur Schlacht bei Jssus (333 v. Chr.), in welcher he 333 Perser derart geschlagen wurden, daß Darins sich uur mit Znruck-lassung seines Wagens, seines 9nantels und Schildes retten sonnte. Auch das reiche persische Lager siel iu des Siegers Hände. Die königliche Familie behandelte Alexander mit solcher Großmuth, daß ihm Darms durch einen Boten dafür danken ließ und ihm die Hälfte feines Reiches anbot, wenn er Frieden machen wolle. Aber Alexander war damit nicht zufrieden; er wollte das ganze Reich haben. Er fragte feinen Feldherrn Parmenio, was er zu den Vorschlägen^ des Darins meine; „Ich thäte es/ sagte dieser, „wenn ich Alexander wäre. „Ich auch," erwiderte Alexander, „wenn ich Parmenio wäre." Um sich zunächst aller Küstenländer zu versichern, Zog Alexander zuerst nach Syrien und Phönizien. Alle Städte unterwarfen sich ihm willig; uur Neu-Tyrus leistete Widerstand. Nach siebenmonatlicher Belagerung eroberte und zerstörte er die Stadt (f. S. 18) und machte dem Welthandel der Phönizier ein Ende. Darauf zog er durch Palästina. Vor Jerusalem kam ihm die Priesterschaft entgegen und bat ihn um Schonung. Er ließ den Juden ihre Verfassung und schenkte ihnen sogar, als er im Tempel Jehova's ein Opfer gebracht Hatte, für jedes Sabbathjahr Steuerfreiheit. Dann wandte er sich nach Egypten, das er bald eroberte und dessen Handel und Wohlstand er durch Gründung der Stadt Alexandria zu heben suchte. Von Egypten aus zog er wieder nach Norden, feierte in Phönizien Herrliche Feste und traf allerlei Verwaltungsmaßregeln für die neu eroberten Länder. Dann brach er auf und zog an den Tigris, hinter welchem Darms sich mit einem neuen Heere aufgestellt Hatte. Bei (Saugamela und Ar6ela kam es 331 331 v. Chr. zur Schlacht, welche für Darins abermals unglücklich ^r-ausfiel. Sein Heer erlitt eine üöllftänbige Nieberlage, und Darins mußte abermals fliehen. Damit war das Geschick Persiens end-gültig entfchieben. In Folge des Sieges sielen auch Babylon, (Susa, Ekb atana und Perfepolis mit ungeheuren Schätzen in Alexanders Hände.

3. Alte Geschichte - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 81 — Hügel. Gegen die Bitten des Priamns, der selbst in das griechische Lager kam und ihn um Auslieferung des Leichnams anflehte, blieb er taub, bis dieser ihn endlich an seinen Vater erinnerte, worauf er den Leichnam verabfolgte, der dann in Troja feierlich bestattet wurde. Bald darauf fand auch Achilles seinen Tod durch einen Pfeilschuß des Paris. — So fiel ein Held nach dem andern, und es war nicht abzusehen, wann und wie der Kampf enden werde. Da baute man auf den Rath des Ulysses ein hölzernes Pferd, fast so hoch, wie ein Thurm. Durch eine verborgene Thüre stiegen die besten der noch lebenden Helden in den Bauch des Thieres. Dann brachen die Griechen ihr Lager ab und fuhren mit ihren Schiffen hinter die Insel Tenedos, so daß die Schiffe den Trojanern unsichtbar waren. Das hölzerne Pferd ließen sie vor der Stadt stehen. Bald kamen die Trojaner aus der Stadt und umringten das Pferd. Ein Grieche, welcher unter demselben hervorgezogen wurde, verkündete, daß das Pferd demjenigen, in dessen Besitz es sei, Glück bringe; da es die Griechen nicht hätten mitnehmen dürfen, so hätten sie es so groß gebaut, daß es nicht durch die Thore Troja's in die Stadt gebracht werden könne. Daraus rissen die Trojaner einen Theil der Stadtmauer ein und führten das Pferd im Triumphe in die Stadt. Dann überließ man sich der Freude über den Abzug der Feinde und in der nächsten Nacht der langentbehrten Ruhe. Während alles schlief, öffneten die im Bauche des Pferdes sich befindenden Helden die Thüre und stiegen mittelst einer Leiter heraus. Den fernen Schiffen wurde ein verabredetes Feuerzeichen gegeben, auf welches diese sofort herbeieilten; durch die Lücke der Stadtmauer drangen die Griechen ein, und die Stadt war bald in ihren Händen. Ein Flammenmeer zerstörte dieselbe, die Einwohner wurden ermordet oder in die Sklaverei geführt; nur wenige entkamen, unter ihnen Aeneas, der in Italien eine neue Heimath fand (s. B b. § 2). Meuelaus nahm Helena wieder als Gattin mit sich. f. Ulysses (Odysseus) Heimkehr. Die von Troja heimkehrenden Helden hatten mannichfaches Ungeschick zu erdulden, theils bei ihren Fahrten auf dem Meere, theils bei der Ankunft in der Heimath. So hatte Agamemnon's Weib sich während seiner Abwesenheit mit einem Andern verheirathet, und bei seiner Rückkehr wurde er von dem Räuber seines Weibes überfallen und getödtet. Am meisten hatte jedoch Odysseus zu leiden. Er

4. Alte Geschichte - S. 38

1879 - Dillenburg : Seel
— 38 — und begeisternden Dichter Tyrtäns gesandt haben. Durch dessen Gesänge angefeuert, drängten sie die Messenier, jedoch nur nach einem erkauften Verrathe der Arkäder, iu die Bergfestung Jra zurück. Mit 300 auserlesenen Kämpsern hielt sich Aristo men es hier lange Zeit und that den Spartanern durch Ausfälle und Streifereien großen Schaden. Als aber in Folge einer Verwundung des Aristomenes die gehörige Wachsamkeit nicht beobachtet worden war, erstiegen die Spartaner in einer Nacht die Festung. Da Aristomenes, der sich noch drei Tage lang heldenmüthig vertheidigte, alles verloren sah, bahnte er sich mit den übrig gebliebenen Kämpfern blos durch seine ehrfurchtgebietende Persönlichkeit einen Weg mitten durch die Feinde und zog nach Arkadien ab. Er starb zu Rhodus. Sein Sohn Gorgos zog mit den Messeniern nach Sieilien und eroberte die Stadt Zankle, welche dann den Namen Messana (jetzt Messina) erhielt. Die in Messenien Zurückgebliebenen wurden zu Heloten gemacht. 5. Athen. a. Athens alte Zeit. Die dem jonischen Stamme ange-hörigen Athen er waren in ihren Anschauungen und Sitten das gerade Gegentheil der Spartaner. Zwar hielten sie auch auf körperliche Ausbildung, aber die geistige Ausbildung durch Knust und Wissenschaften stand ihnen entschieden höher. Während in Sparta der Einzelne als solcher nicht beachtet wurde, sondern nur als Glied des Ganzen zur Geltung kam, verschaffte die athenische Staatseinrichtung jedem Einzelnen Geltung und Bedeutung. Der erste Staatsordner Athens war Theseus (s. o.). Aus seinem Geschlechte stammte der schon oben erwähnte Kodrns. Nach dem Opfertode des Kodrns brach Streit zwischen seinen beiden Söhnen aus, weshalb die Königswürde ganz abgeschafft und die Königsmacht einem Archon übertragen wurde. Diese Würde blieb lange Zeit bei einem aus der Familie des Kodrns, im Jahre 683 aber wurde sie auf 9 Archonten übertragen, welche alle Jahre abgelöst wurden. Um diese Adelsherrschaft zu befestigen, gab 624 Drako im Jahre 624 v. Chr. dem Staate neue Gesetze, durch v. Chr. welche die bisherige Staatseinrichtung zwar nicht geändert, aber auf die kleinsten Vergehen so harte Strafen gesetzt wurden, daß man diese Gesetzgebung die „mit Blut geschriebene" nannte. Dadurch entstand Erbitterung im Volke, und diese führte zu man-

5. Alte Geschichte - S. 45

1879 - Dillenburg : Seel
— 45 — stides, der in dieser Noth aus der Verbannung zurückberufen worden und eben eingetroffen war. Dieser bestätigte den Griechen, daß sie eingeschlossen seien. Unter den Augen des Xerxes, der an dem nahen Ufer auf einem goldnen Stuhle saß, erfolgte der Angriff. Den persischen Schiffen war jedoch ihre Größe und ihre Zahl in der kleinen Bucht sehr hinderlich; die griechischen Schiffe hatten den Vortheil der schnelleren Bewegung. Bald entstand Unordnung und Verwirrung in der persischen Flotte; ein Theil derselben ging durch die Tapferkeit der Griechen zu Grunde; ein Theil scheiterte, und der Rest ergriff die Flucht, von den Griechen verfolgt. So gewannen die Griechen die Seeschlacht bei Salamis im Jahre 480 v. Chr. Der Rest der 480 geschlagenen Flotte sammelte sich bei Athen, und Xerxes ließ von 11' )r' da ans einen Damm nach der Insel Salamis bauen, um die dortigen Griechen zu vertilgen. Da ließ ihm Themistökles sagen, die Griechen beabsichtigten, die Brücke am Hellespont abzubrechen und so seine Rückkehr abzuschneiden. Xerxes entsandte schnell seine Flotte zum Schutze der Brücken, er selbst eilte auf dem Landwege dahin. Doch ließ er den Mardonins mit einem Heere von 30 000 Mann in Thessalien und Maeedonien überwintern, um im nächsten Frühjahre die Athener wieder anzugreifen. Mar-donins zog im Frühjahre wieder gegen Athen und forderte es zu einem Bündnisse auf; Athen aber ging nicht darauf ein, weshalb Mardonins die Stadt zum zweiten Male einnahm und alles, was noch übrig geblieben ober wieber hergestellt war, verwüsten ließ. — Themistökles aber galt als Befreier und Erretter seines Vaterlandes. Die Spartaner hatten sich mit den übrigen Griechen über die Landenge von Korinth zurückgezogen, um diese und den Peloponnes zu vertheidigen, Athen also im Stiche zu lassen. Da brachte es Aristides dahin, daß dieser Plan aufgegeben und der Widerstand gegen die Perser gemeinsam organisirt wurde. Das Heer der Griechen wurde auf 110 000 Mann gebracht; an der Spitze stand der Spartaner Pausanias. Im September 479 479 kam es zwischen beiden Heeren zur Schlacht bei Platää, in D-6^r-welcher die Perser völlig geschlagen und so „Griechenlands Gesittung und Bildung vor asiatischer Barbarei vollends gerettet und gesichert wurde."*) Von dem ungeheuren'perserheere entkam nur der Theil, der schon vor der Schlacht nach dem Hellespont *) So Dittmar.

6. Alte Geschichte - S. 112

1879 - Dillenburg : Seel
— 112 — schrecken, eröffneten sie die Schlacht mit gewaltigem Lärm; Kriegsgefangene wurden den Göttern geopfert. — Diese Völkerschaften kamen und forderten an der Grenze des Römerreiches neue Wohn-plätze. Als Antwort darauf sandten die Römer ein Heer, welches jedoch von den Cimbern bei Noreja geschlagen und Zurückgetrieben würde. Die Cimbern zogen dann, mit den Teutonen und schweizerischen Völkerschaften, welche sich ihnen angeschlossen hatten, nach Westen, Raub, Morb und Braub nach Gallien tragenb. Die Bestechlichkeit und Käuflichkeit der römischen Heerführer ermöglichte es, daß die Cimbern und Teutonen vier römische Heere nach einanber schlugen und vernichteten. Da entstaub Schrecken und Verwirrung in Rom, ähnlich wie bamals, als Hannibal vor Roms Thoren staub. Kein abtiger Felbherr wagte es noch, den Kampf gegen die gefürchteten Germanen aufzunehmen. Daburch sah sich der Senat genöthigt, dem eben aus dem jugurthinifchen Kriege siegreich zurückkehrenbeu Marius den Oberbefehl zu übertragen und ihm, wenn auch sehr ungern, das Konsulat währenb der Dauer des Krieges viermal zu erneuern. Währenb die Cimbern und Teutonen in Süb-Gallien hausten, schuf Marius ein neues Heer, gewöhnte es an Strapazen und Entbehrungen und übte es besonbers auch in der Ssertheibigung von festen Plätzen. An der Rhone bezog er ein festes Lager. Die Cimbern und Teutonen waren über die Pyrenäen gezogen; von den spanischen Völkerschaften zurückgewiesen, wanbten sie sich durch Gallien gegen Norben, würden aber von den Beigen aufgehalten, geschlagen und wieber nach ©üben gebrängt. Nun faßten sie den Entschluß, in Italien einzubrechen; die Cimbern zogen nach Osten, um über die Ostalpen einzubringen, die Teutonen und Ambronen wollten ihren Weg über bte Westpässe der Alpen nehmen. Da verlegte ihnen Marius den Weg. Drei Tage bauerte der Sturm auf fein Lager: er war vergeblich. Da zogen sie an seinem Lager vorbei, ihn verspottenb und die römischen Soldaten fmgettb, „ob sie nicht Aufträge hätten für ihre Frauen bah eint." Sechs Tage ließ Marius vorübergehen; dann zog er in geschlossener Orbnung 102 hinter ihnen her. Bei Aquä Sextia (jetzt Aix in der Pro-D. Chr. j3ence) trafen die Heere aufeinanber. Die Teutonen würden völlig geschlagen und vernichtet; wer nicht getöbtet würde, morbete sich selbst mit den Frauen und Kinbern in der Wagenburg. Unterb essen waren die Cimbern und Helvetier durch Tyrol und das Thal der Etsch in Italien eingebrungen, hatten den Consul Catalus aus seiner festen Stellung vertrieben und ließen es sich

7. Alte Geschichte - S. 99

1879 - Dillenburg : Seel
— 99 — bald als der beste Fußgänger und der tüchtigste Reiter bekannt; seine Unerschrockenheit, seine Verwegenheit und Kühnheit in Verbindung mit seiner geistigen Tüchtigkeit machten ihn bald zum Liebling des Heeres und ließen den zukünftigen Feldherrn in ihm ahnen. Als Hasdrubal starb, wurde er, obgleich noch sehr jung, vom Heere zum Feldherrn ausgerufen. Weil er einsah, daß es über kurz oder lang doch zum Kriege kommen werde, benutzte er unbedeutende Grenzstreitigkeiten, um die Feindseligkeiten gegen die Römer zu eröffnen. Die mit den Römern verbundene Stadt Sa guutum wurde enge eingeschlossen; acht Monate lang hielt sie die Belagerung aus, dann aber mußte sie sich ihm auf Gnade und Ungnade ergeben. Sie wurde auf das unbarmherzigste zerstört; ein großer Theil der Einwohner hatte sich vor der Uebergabe selbst verbrannt, die übrig gebliebenen wurden sämmtlich getödtet. Während der Belagerung war eine römische Gesandtschaft bei Hannibal erschienen, nm ihn zur Einstellung der Feindseligkeiten aufzufordern. Hannibal ließ dieselbe gar nicht vor und sagte, er habe in so wichtiger Stunde keine Zeit, sich durch unbedeutende Geschäfte abhalten zu lassen, und wies sie an den Senat in Karthago. Als die Gesandtschaft in Karthago ankam, war Lagunt bereits gefallen. Da der karthagische Senat auf die Forderung Roms, den Hannibal auszuliefern, nicht einging und mit einer bestimmten Antwort auf Roms Forderungen zögerte, rief Quiutus Fabius, indem er seine Toga zusammenfaltete, als ob er Loose zu schütteln hätte: „Hier ist Krieg und Frieden, nehmt, was ihr wollt." „„Krieg! Krieg!"" schallte es ihm einstimmig entgegen. So war ein langer und verderblicher Krieg zwischen den beiden Rivalen eröffnet. Hannibal ließ feinen Bruder 9)1 ago mit einem Heere in Spanien zurück, um dieses Land zu halten. Er selbst machte sich mit einem Heere von looooo Mann auf, um Rom in seinem eigenen Lande anzugreifen. Im Frühlinge des Jahres 218 überschritt er unter den furchtbarsten Schwierigkeiten die Alpen, nachdem er an der Rhone die sich ihm entgegenstellenden Volken besiegt hatte. Unter stetem Kampfe gegen die für die Südländer besonders furchtbare Natur der Alpen, gegen die Rauheit des Klimas und der Jahreszeit und gegen die sich ihm widersetzenden Bergvölker überstieg er in etwa fünfzehn Tagen die Alpenkette, wahrscheinlich bei dem Monte Viso oder dem kleinen St. Bernhard. Als er am Südfuße der Alpen ankam, war sein Heer auf 26 000 Mann zusammengeschmolzen. Unterdessen hatte Cornelius Scipio, der einen Theil seines Heeres unter seinem Bruder

8. Alte Geschichte - S. 101

1879 - Dillenburg : Seel
— 101 — Apulien, welche Rom an den Rand des Unterganges brachte und Liner Menge Senatoren das Leben kostete. Es war ein glühend heißer Tag, ein sengender Glnthwind trieb den Römern starke Staubwolken ins Gesicht. Die Leichtbewaffneten, welche die Schlacht begannen, konnten sie nicht zur Entscheidung führen. Dann erfolgte ein Kampf der Reiter, der mit der Vernichtung der römischen Reiterei en= fcigte; nun wurde auch der Kampf des Fußvolks ernster; die Römer drängten die karthagischen Kolonnen zurück, geriethen aber dadurch lief in die feindliche Lime, welche sich allmählich um sie schloß. Als Hasdrubal mit einer Abtheilung Fußvolk die Umzingelung vollendet hatte, wurden die Römer fast bis auf den letzten Mann niedergemetzelt. Anch Aemilins Paulus war gefallen. Die Folge dieser Schlacht war, daß viele der römischen Bundesgenossen, besonders diejenigen Unteritaliens, von Rom abfielen. Jeden Tag erwartete man Hannibal vor Rom, aber er kam nicht, weshalb ihm einer seiner Unterfeldherrn den Vorwurf machte: „Siegen kannst Du, aber den Sieg auszunutzen verstehst Du nicht." In dieser Noth zeigte sich die Größe des römischen Volkes: kein Stand und kein Alter scheute die größten Opser für das Vaterland, so daß bald wieder ein nicht unbedeutendes Heer aufgestellt war. Da man einsah, wie vortrefflich die Kriegsführung des Fabins gewesen war, so wurde ihm, dem Schilde Roms, der Oberbefehl wieder übertragen; neben ihm stand Marcellus, das Schwert Roms. Weil Hannibal keine Unterstützung von Karthago bekam, mußte er den Zug gegen Rom aufgeben, und als er endlich einige Truppen und auch Geldunterstützung empfing, unterwarf er die noch auf Seiten Roms stehenden Städte Unteritaliens, unter diesen besonders Cap na, wo Hannibal Winterquartiere nahm. Das weichliche Lebeu und die Genüsse dieser Stadt schadeten jedoch seinem Heere derart, daß es den Römern leicht wnrde, seine Fortschritte zu hemmen. Er verlor mehrere Treffen, nahm aber dann durch Verrath Tarent; während er die Burg bestürmte, belagerten und eroberten die Römer Capna. Um sie von dieser Stadt abzuziehen, machte Hannibal einen raschen Zug nach Rom (Hannibal ante portas), aber vergebens. Mit dem Falle Capuas kam auch fast ganz Unteritalien wieder in die Hände Roms. Dazu kam, daß Hannibal von Marcellus bei Ca-nusium eine Niederlage erlitt und sich auf Bruttium zurückziehen mußte. Nun blieb ihm nur noch die Hoffnung auf Hülfe aus Spanien übrig, zu dessen Vertheidigung er Hasdrubal dahin entsandt hatte.

9. Alte Geschichte - S. 148

1879 - Dillenburg : Seel
— 148 — soll lachend darauf erwidert haben: „Je dichter das Gras desto leichter das Mähen." Als er den Gesandten zu hohe Forderungen stellte, fragten diele ihn, was er ihnen denn lassen wolle. „Die Seelen," antwortete er. Der mit Alärich geschlossene Vertrag wurde jedoch von Ho-norins verworfen. Da zog Alärich zuttt zweitenmale nach Rom, erklärte Honorins für abgesetzt und setzte Attälns zum Regenten ein. Weil dieser jedoch nicht nach Alarichs Willen regierte, setzte er ihn wieder ab und sandte dem Honorins Purpur und Diadem zurück. Trotzdem weigerte sich Honorins Frieden zu schlie-410 ßeu; deshalb zog Alärich im Jahre 410 n. Chr. vor Rom, be-n. Chr. lagerte die Stadt, nahm sie mit Sturm und durch Verrath und bestrafte sie mit Plünderung. Während derselben ging ein Theil der Stadt in Flammen auf, woran jedoch die Gothen keine Schuld trugen. Ueberhaupt erfuhr die Stadt eine viel mildere Behandlung, als sie Rom anderen eroberten Städten zu erzeigen gewohnt gewesen war. — Darauf zog Alärich nach Unteritalien, wahrscheinlich, um auch Sieilieu und Afrika zu erobern, ohne deren Besitz ihm auch Italien nicht sicher war. Aber mitten in seinen Unternehmungen und Siegen, erst 34 Jahre alt, starb er bei Con-sentia (Cosenza), und seine Gothen begruben ihn im Flußbette des Buseuto. °in der Nacht mußten römische Kriegsgefangene im Bette des Buseuto. der abgeleitet worden war, ein Grab graben. In dasselbe senkte man ihn, sitzend ans seinem Rosse und mit einer Rüstung angethan. Nachdem das Grab ae chlossen war, lenkte man das Wasser wieder tn sein altes Bette. Damit niemand den Ort des Grabes erführe, wurden die Gefangenen, welche die Arbeit verrichtet hatten, getödtet. (Bergl. das Gedicht: „Das Grab im Bufento" von Platen.) Nun erhoben die Gothen den Athanlf, Alarichs Verwandten, zum Könige. Dieser kehrte nach Rom zurück und knüpfte mit Houorius Friedens-Unterhandlungen an; da diese zu keinem Abschlüsse kamen, zog er mit den Gothen über die Alpen nach Süd-Gallien, wo er das west gothische R eich gründete, welches von seinem Nachfolger Theodorich Ii. noch über die Pyrenäen hm ausgedehnt wurde. e. Gründung mehrerer Reiche. Unter den beiden für den weströmischen Hof wichtigsten Männern Bonifazins und Aetius bestand Eifersucht und Feindschaft, welche zum Verlust der Provinzen Afrika und Gallien führte. Ans eine Verlenm-dnng von Seiten des Aötins hin wurde Bonifazins von seiner Statthalterschaft in Afrika abberufen. Um sich halten zu können,

10. Alte Geschichte - S. 14

1879 - Dillenburg : Seel
— 14 — in einen mit Blut gefüllten Schlanch gesteckt und gesagt haben: „Nun sättige dich am Blute, dessen du im Leben nicht genug haben konntest". Dreißig Jahre lang hatte Cyrus das mächtige Perserreich beherrscht. d. Kambyses. Des Cyrus Sohn Kambyses bestieg den Thron, regierte aber nur 7 Jahre. Er führte den Plan seines Vaters gegen Egypten aus, unterwarf ganz Egypten und wollte 525 von hier aus weiter nach Westen vordringen. Allein seine Kriegs-Theere gingen jämmerlich zu Grunde, das eine in Folge von Anstrengung und Hunger, das andere wurde vou Saudwirbeln ver-Mutet. Nach Memphis Zurückgekehrt, fand er in Folge einer 522 zufälligen Verwundung einen plötzlichen Tod, den die durch seine «-.Chr. Grausamkeiten erbitterten Egypter dem Zorne ihrer Götter zuschrieben. 6. Darius. Nach dem Tode des Kambyses hatte sich ein Magier, der sich für den Sohn des verstorbenen Königs auszugeben wußte, die Regierung angeeignet; nach wenigen Monaten jedoch wurde der Betrug entdeckt und der Pseudo-Smerdis ermordet. ^ Da männliche Nachkommen des Königs nicht mehr da waren, so beschlossen die sieben angesehensten und mächtigsten Männer des Reiches, daß derjenige König sein sollte, dessen Pferd der aufgehenden Sonne zuerst entgegen wiehern werde. Bei dem feierlichen Umritte wieherte das Pferd des Darms zuerst, und dieser wurde sofort als König anerkannt. Er begann zunächst Krieg gegen die Babylonier, welche das persische Joch von sich abgeschüttelt hatten. Durch die List eines schlauen Persers, mit Ramen Zö-pyrus, der sich in die Stadt einznschleichen und zum Befehlshaber über das Heer zu machen gewußt hatte, gelang es ihm, die Stadt zu unterwerfen. Ein Theil der Mauern wurde ein-gerissen; die Stadt mußte eine hohe Strafe bezahlen, und Zo-pyrns wurde Statthalter in derselben. Darms (mit dem Beinamen „Hystaspis") unternahm auch bald einen Kriegszug gegen die Scythen, welche im Norden des schwarzen Meeres und der Donau-Mündung wohnten. Er führte sein Heer über die Meerenge von Eonstantinopel an die Donau. Hier wurden große Brücken geschlagen und mit Wächtern besetzt. Der oberste derselben war Histiäus, Fürst von Milet. Die Wächter erhielten einen Riemen mit 60 Knoten mit der Weisung, jeden Tag einen Knoten aufzulösen. Seien alle Knoten gelöst, so könnten sie die Brücken zerstören und zurückkehren. Die Scythen zogen sich vor dem
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